Der Anfang
Fynn: ...vom Ende.
Alles hat angefangen in der 5 Klasse. Hanna und Juliane waren beste Freundinnen geworden, sie redeten über alles über Schule, Probleme zu Hause und Jungs. Besonders über Jungs. Einer der Jungs war nämlich an Juliane interessiert: Jan.
Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie aufgeregt ich war, als ich mich dazu entschlossen hatte, dich aufzusuchen und endlich kennen zu lernen. Ich hatte Angst davor, dass du möglicherweise keinen Kontakt zu mir haben willst und mich sofort wieder wegschickst.
RUMMS! Sie fühlt sich, als würde ein Brett gegen ihren Kopf geschlagen von einem Menschen, von dem sie dachte, sie könne sich ihm anvertrauen, ihm alles sagen, was sie bewegt.
Ich sehe dich. Unter den Massen an Konzertbesuchern erkenne ich dich sofort, wie auch so oft vorher schon. Ich bin überrascht, geschockt, damit hatte ich nicht gerechnet, dass ich dich wieder sehen würde, vor allem nicht hier.
So hockt er da, in seinem Zimmer. Die Musik laut aufgedreht. Un doch ist sie nicht laut genug.
Was ist nur passiert? Wie konnte es nur soweit kommen?
Seine Gedanken schweifen ab, gehen ihren eigenen Weg...
Sie steht vor ihm. Lächelt ihn an. Dieses Lächeln...
Als Shin zur Wohnungstür hereinkommt, hört er schon, wie aus Nobu’s Zimmer Gitarrenklänge kommen. Er spielt wirklich wahnsinnig gut, denkt sich der 15Jährige. Er mag seinen Mitbewohner sehr, auch wenn er ihn manchmal für einen ziemlichen Idioten hält.
Ich höre Dich noch rufen:
Lauf um Dein Leben,
So schnell Du kannst,
Ich bin nicht die,
Die Du verlangst.
Auch wenn Gott oftmals vor mir steht
Und mir die Hölle prophezeit,
Es ist das Größte,
Denn wir brennen dort zu zweit.
Sie sitzt vor ihrem Computer. Starrt auf den Bildschirm. Versucht, sich auf die Buchstaben und Zahlen darauf zu konzentrieren. Doch sie verschwimmen immer wieder vor ihren Augen. Immer wieder muss sie an das Gespräch mit Spasti denken.
Es ist erst früh am Morgen. Gerade mal 9 Uhr. Und doch ist sie schon seit Stunden wach, denn heute ist der Tag, an dem sie ihn endlich wieder sieht – nach viel zu langer Zeit, findet sie. Deshalb will sie, dass alles perfekt ist. Sie will perfekt aussehen, nur für ihn.
Sie sitzt auf ihrem Bett, sieht nachdenklich aus dem Fenster. Sieht den Vögeln nach, die völlig frei durch die Luft fliegen. Sie spürt diese Freiheit, die diese Vögel erleben. Sie wünscht sich, sie wäre das draußen bei ihnen.